Die wilde Landschaft Griechenlands kann eine Kraft sein, die einen auffängt, wenn man sich zerrissen und verloren fühlt. Für so manchen ist Griechenland ein Land, das ihn vom ersten Augenblick an wie eine Heimat empfängt.
"Die Sehnsucht findet in Griechenland ihren Hafen, denn
es läßt kein Begehren ungestillt. In dichtester Nachbarschaft
begegnen sich der nackte Stein, die wuchernde Erde, die klare See, das
Hart-Feste berührt das Weich-Flüssige, die herbe Kargheit lagert
sich neben subtropischer Fülle, das Wild-Ungebärdige neben dem
Sanften und Zarten, und über all dem breitet sich in den feinsten
Abtönungen die ganze Skala des Farbenspektrums, vom tiefen Meeresblau
über das grelle Weiß und das helle Grün bis zum satten
Rot, das Erhabene trifft sich mit dem Intimen - kein Gegensatzpaar, das
sich in Griechenland nicht ein Rendezvous gäbe, in subtiler Durchgliederung
und wechselseitiger Zügelung. Welche Laune immer das Herz befällt,
hier findet sie ihr Genügen. Nichts fehlt in Griechenland."
Johannes Gaitanides, Griechenland ohne Säulen, 58
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